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  • AutorenbildLutz Jäkel

Globaler Klimastreik: FFF ist zurück


Am 25.09.2020 war globaler Klimastreik. Fridays for Future zufolge waren weltweit mehr als 3000 Klimastreiks registriert, allein in Deutschland gab es mehr als 400 Demonstrationen, darunter eine Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin. Markus war in Friedrichshafen mit der Kamera unterwegs, ich in Berlin. Auf unserer Facebook-Seite schrieb Markus über seine Eindrücke: "Heute war der vierte globale Streiktag, für den Wandel unserer Gesellschaft, hin zu einer nachhaltigen Lebensweise. Letzten Herbst hatte die von der Jugend organisierte Klimabewegung einen Lauf. Das Thema war omnipräsent in den Medien, auch Dank der wunderbaren Greta Thunberg. Millionen Menschen gingen weltweit auf die Straße. Politiker wurden nervös, der Druck aus der Gesellschaft, speziell von der jungen Generation, begann Wirkung zu zeigen.

Dann kam Corona.

Heute nun meldeten sich die Aktivisten zurück. Ich habe die Demo in meiner Heimatstadt Friedrichshafen am Bodensee erlebt. Letzen Herbst waren hier ca. 2000 Menschen auf der Straße. Heute waren es vielleicht 10% davon. Was mir besonders aufgefallen ist, dass Menschen im Schulalter nicht die Mehrheit der Teilnehmer darstellten. Wo waren all die Schüler geblieben?

Die Demo fand außerhalb der regulären Schulzeit statt. Hatten die Spötter vergangenes Jahr Recht, als sie dem Großteil der damaligen Teilnehmer vorwarfen, nur mitzulaufen, weil es hip war und man den Unterricht schwänzen konnte? Dass alle Altersgruppen vertreten waren, fand ich gut, denn das Thema geht uns alle an. Über die Anzahl der Teilnehmer war ich ehrlich gesagt schon etwas entsetzt. Hat die Klimabewegung ihren Schwung verloren?

Nein, auf keinen Fall, denn die Realität rund um den Planeten wird uns nicht mehr aus der Verantwortung entlassen. Ob wir wollen oder nicht, das Thema bleibt und wird in den kommenden Jahren unerfreulich präsent sein. Dafür werden brennende Regenwälder, Dürrekatastrophen, steigende Preise und Orkanschäden sorgen.

Die Klimabewegung wird wieder in Schwung kommen. Heute war ein Neustart, der hier auch noch pünktlich mit dem ersten Herbststurm zusammenfiel. Das hat wahrscheinlich so manchen Schönwetterdemonstrant von der Teilnahme abgehalten hat." So hatte es Markus in Friedrichshafen empfunden. Mein Eindruck von Berlin war etwas anders. Eines hatten wir jedoch gemeinsam: Das schlechte Wetter ;-) Aber pünktlich zu Beginn der Veranstaltung um 11 Uhr am Brandenburger Tor hörte es auf zu regnen, und tatsächlich mit Schluss um 14 Uhr fing es wieder an.

Ansonsten war es eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, denn trotz des schlechten Wetters und trotz der Hygieneauflagen wegen der Corona-Pandemie sind, laut Polizeiangaben, rund 10.000 Demonstrierende gekommen. Die Veranstalter gehen von rund 20.000 aus. Natürlich wurden damit die Hunderttausenden der beiden vergangene Jahre bei weitem nicht erreicht, das war aber auch nicht möglich und auch nicht nötig.

Es kam vor allem auf eines an: Ein deutliches Zeichen zu setzen, dass die jungen Aktivistinnen und Aktivisten von FFF noch immer da sind und weiterhin sich für das global so wichtige und sehr ernste Thema des Klimaschutzes einsetzen. Luisa Neubauer, die wohl bekannteste Klimaaktivistin in Deutschland, sagte: "Wir sind da. Und zwar sowas von!"


Und das ist gut so. Ich selbst war zum ersten Mal auf einer FFF-Demo und kann nur eines sagen: Ich war sehr beeindruckt, mit welchem Engagement sich Kinder, junge und nicht mehr ganz so junge Menschen in Berlin zusammengefunden haben und mehrmals lauthals rufen: "We are here, we are loud, weil ihr uns die Zukunft klaut!"

Die jungen Menschen haben zudem gezeigt: Auch in Coronazeiten kann man demonstrieren und sich für seine Belange lautstark einsetzen. Maske tragen, Abstand halten? Kein Problem. Da machen die jungen Menschen den Erwachsenen anderer Demos etwas vor. Toll.

Ich glaube: Die Fotos sagen viel mehr. Scheut sie euch genau an, teilt diesen Beitrag in sozialen Medien und setzt euch gemeinsam ein, unseren so schönen und wertvollen Planeten zu erhalten!



Text & Fotos © Lutz Jäkel


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